Ein paar junge Damen und Herren gehen in einen Wald und da läuft einer rum, der sie umbringen will…
Man sieht vielleicht, dass ich mir nicht allzu viel Mühe gemacht habe, die Geschichte zusammenzufassen, das liegt daran, dass die Macher sich ebenfalls nicht viel Mühe dabei gegeben haben, eine Geschichte zu erfinden. Erfinden ist eh zuviel gesagt, zusammengeklaut aus den typischen Vertretern des Slasher-Genres ist da schon richtiger. Man kann meinen, dass das gewollt war, denn immerhin hat der Film schon den entsprechenden Titel und dann wird da noch – total metaebenenmäßig – das Slasher-Genre am Lagerfeuer erklärt. Das ist aber natürlich auch geklaut, jeder Horrorfan weiß woher. Ich war immer sehr tolerant gegenüber Amateurfilmen, doch inzwischen scheine ich für so etwas wirklich zu alt zu sein, vielleicht habe ich aber auch schon zuviel gesehen. Abgesehen von der wirklich langweiligen Story ist zudem noch ganz intensiv zu beklagen, dass das Ganze mit allem Ernst inszeniert wurde. Das Ganze nimmt sich selbst so ernst und wichtig, dass es leider am laufenden Band unfreiwillig komisch wird. Da hätte man deutlich mehr Humor einbauen müssen, denn gewollter Humor ist immer noch besser als unfreiwilliger. Am zweitschlimmsten ist aber die ganz schlechte Beleuchtungsarbeit. Wenn es einen Beleuchter gab, dann unbedingt feuern, wenn nicht, dann unbedingt mal einen holen, so etwas ist wichtiger als man denkt. Teilweise sind die Gesichter schwarz, teils ist der Wald so plump beleuchtet, dass es schmerzt. Auch am Ton gibt es viel zu beklagen, die Dialoge sind manchmal schwer zu verstehen. Die Schauspieler sind ebenfalls alles Amateure, auch wenn einige wenige im Amateurbereich schon zu den besseren gehören. Aber überzeugend war niemand. Wenigstens waren sich einige der Darstellerinnen nicht zu schade, oben ohne rumzulaufen, was natürlich für uns Herren ganz schön ist, manchmal aber ebenfalls einfach nur plump wirkt.
Doch es gibt auch positive Punkte zu vermelden. Zum einen der Soundtrack, der Score jedenfalls, die Rocksongs klingen aber auch sehr professionell. Dann ist da noch die Kameraarbeit, die dank Kran und Dolly teils ganz ansprechend ist. Das war es schon.
Was gehörte für mich zu den Dingen, die im Kopf bleiben? Zum einen läuft die Darstellerin nachts vor dem kettensägenschwingenden Killer davon, versteckt sich im Wald. Dann ist es morgens, die Sonne scheint. Sie wagt sich hervor, geht ein paar Schritte und da ist der Killer wieder. Sie flüchtet. Dann wird es wieder dunkel und wieder ist Nacht und sie versteckt sich im Wald. Ist sie tatsächlich die ganze Zeit geflüchtet? Und die Kettensäge läuft tatsächlich die ganze Zeit per Akku? Dann fällt mir noch die Szene ein, in der die Gute flüchtet, was sonst, dann einen Eimer Wasser findet und sich erst einmal die Brust wäscht, bzw. das T-Shirt über der Brust. Das hätte man als Gag sehen können, ist aber, wie der ganze Film, mit vollem Ernst inszeniert. Aber das beste ist der Killer mit der Kettensäge. Wild schwingend läuft er damit durch den Wald, doch dann gibt es zwei Szenen, in denen er ein arme, karges Gebüsch mit dem Mordinstrument niedersäbelt (anstatt einfach drum rum zu laufen). Das ist schon dämlich genug, doch wirklich lustig ist, dass man genau merkt, dass der Schauspieler in dem Augenblick extrem vorsichtig mit dem laufenden Gerät agiert, während er auf der Flucht wie irre damit rumschleudert. Dadurch wird alleine schon klar, dass die Säge überhaupt nicht an ist. Ich bin einfach zu alt für diesen Quatsch. (H.K.)
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